Hand mit Kompost
Garten

Kompost: Der schwarze Bodenschatz

Als Nährstofflieferant gehört ein Komposthaufen zur Standardausstattung jedes gut sortierten Gartens.

Der Humus enthält die Energie, welche die Pflanze zu Lebzeiten aus Nährstoffen und Licht gewonnen und in ihren Zellen gespeichert hat. Die im Boden lebenden Bakterien ernähren sich von den Humusteilchen und wandeln deren Nährstoffe so um, dass auch Pflanzen sie verstoffwechseln können. Und die Pflanzen selbst werden später im Kompost auch wieder zu Humus – ein genialer Kreislauf. Kompost sorgt außerdem für eine krümelige Bodenstruktur und fördert damit die Belüftung. Zudem kann der Boden mit Kompost besser Wasser halten.

Damit Ihr Eure Pflanzen neben anderen organischen Düngern mit reichhaltigem Kompost verwöhnen könnt, solltet Ihr ein paar Dinge beachten.

Möhre und Lavendelschnitt auf Kompost
Eine bunte Mischung ist ideal für den Kompost.

Wo lege ich meinen Komposthaufen an?

Am platziert Ihr Euren Komposthaufen im Halbschatten. Weder volle Sonne noch reiner Schatten sind gut. In der Sonne würde die Masse zu schnell austrocknen. Und im Schatten droht Fäulnis. Der Komposthaufen sollte außerdem so weit vom Grundstück Eurer Nachbarn entfernt stehen, dass das Verhältnis nicht durch unangenehme Gerüche beeinträchtigt wird. Setzt Euren Komposthaufen immer direkt auf die Erde. So kann Wasser ablaufen, und Regenwürmer und sonstige kleine Helfer können beim Verrotten helfen.

Wie sollte mein Komposthaufen aussehen?

Grundsätzlich sind da Eurer Phantasie nur wenige Grenzen gesetzt. Ihr könnt ein Kompostgestellt aus Holz kaufen oder selbst bauen. Ich habe schon selbst geschusterte Modelle aus dem Alleskönner „Palette“ gesehen, und die sahen richtig gut aus. Es gibt auch Kompostrahmen aus Kunststoff oder Metall. Oder man macht einfach einen Haufen. Für welche Variante Ihr Euch auch immer entscheidet – die Größe sollte einen Kubikmeter nicht überschreiten. Schließlich müsst Ihr den Kompost umsetzen. Und auch die Belüftung ist bei diesem Volumen noch möglich. Für die Luftzufuhr sind außerdem Öffnungen in den Wänden des Kompostbehälters wichtig. Während das Pflanzenmaterial verrottet, entsteht Kohlendioxid. Das kann durch diese Öffnungen entweichen und Sauerstoff einströmen. Am besten stellt Ihr drei Komposthaufen nebeneinander. So machen wir das auch. Im ersten Behälter sammelt Ihr die Abfälle und Pflanzenreste, in den zweiten kommen diese dann für die erste Rottephase. Und im dritten Behälter werden dann die oft noch groben Humusteile fein zersetzt. Kompostieren funktioniert aber auch mit nur zwei Behältern.

Was kommt auf den Komposthaufen?

Kompost ist nicht einfach Abfall. Hausmüll, gekochtes Essen, blühendes Unkraut und kranke Pflanzenteile bleiben draußen. Hinein dürfen: gesunde Pflanzenteile, ungekochte Essenreste (von Gemüse und Obst), Kaffeefilter, Teebeutel, Stroh, Heu, Eierschalen, Laub, Rasenschnitt (ohne Samen), Strauch- und Baumschnitt, Sägemehl, Bananenschalen und Schalen von Zitrusfrüchten (nur Bioprodukte). Gerade im Herbst fällt meistens viel Laub an. Dann solltet Ihr ein paar Hände Kalk drunter mischen, wenn Ihr eine Schicht von zirka 20 Zentimetern zusammengetragen habt. Sonst wird Euer Kompost zu sauer. Je vielfältiger Ihr den Komposthaufen bestückt, desto besser verrottet er. Am besten mischt Ihr Abfälle mit unterschiedlichen Eigenschaften. Strauchschnitt ist beispielsweise trocken, locker und stickstoffarm. Rasenschnitt dagegen ist feucht, dicht und stickstoffreich.

Hand mit Kompost
Guter Kompost ist schwarz, krümelig und riecht angenehm.

Wann und wie setze ich den Kompost um?

Bis der Kompost feinkrümelig und schwarz ist sowie nach Waldboden riecht, vergeht bei uns gut ein Jahr. Setzt ihn am besten um, bevor Ihr sät und pflanzt. Dafür siebt Ihr ihn durch ein spezielles Kompostsieb oder einfach durch einen Fahrradkorb. Die groben Stücke bilden den Boden des nächsten Haufens. Wenn Ihr den gesiebten Kompost nicht gleich verbraucht, füllt ihn am besten in große Müllsäcke oder deckt ihn zumindest ab. So verhindert Ihr, dass die Nährstoffe durch Regen ausgewaschen werden.

Wie viel Kompost kommt auf die Beete?

Gut durchmischter Kompost liefert Kalzium, Magnesium, Phosphor und Kalium. Wie viel Kompost Ihr auf die Beete bringt, hängt davon ab, was Ihr anbaut und welchen Boden Ihr habt. Wenn Ihr wie wir sandigen Boden habt, solltet Ihr etwas mehr Kompost ausbringen. Zehn Liter pro Quadratmeter wären gut. Bei lehmhaltigem Boden genügt die Hälfte. Aber wie gesagt, kommt es auch darauf an, wie nährstoffhungrig Eure Pflanzen sind. Starkzehrer, wie Kürbis, freuen sich über gut 8 Liter pro Quadratmeter. Mittelzehrer, wie Salat, kommen mit 4 Litern zurecht. Und Schwachzehrern, wie Radieschen, reicht ein Liter.

Dann viel Spaß beim Kompostieren! Wenn Ihr Fragen habt oder andere Erfahrungen, freue ich mich über Euren Kommentar.

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