Weihnachtsbaum aus Holz mit Deokration
Inspiration

Weihnachtsbaum aus Holz selber bauen

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, weil es nicht verstehen kann, warum wegen ihm gut 30 Millionen Nadelbäume allein in Deutschland zu Weihnachten über den Ladentisch gehen – nur um zwei Wochen später im Müll zu landen. Die Belastung mit Pestiziden soll sich zwar noch im Rahmen bewegen, aber dennoch gefällt mir dieser Gedanke überhaupt nicht. Ihr merkt, ich suche gerade nach einer Überleitung zu etwas. Das ist absolut korrekt.

Ich will Euch hier nämlich eine – nach meinem Dafürhalten – umweltfreundlichere Alternative zur geschlagenen Tanne vorstellen. Es handelt sich dabei um einen Weihnachtsbaum aus Holz. Die Idee stammt nicht von uns, sondern von Freunden, die dazu wiederum durch das Internet inspiriert wurden. Der Vorteil dieses Weihnachtsbaums liegt auf der Hand: Einmal gefertigt und aufgebaut, könnt Ihr ihn nach Weihnachten wieder in seine Einzelteile zerlegen und in den Keller bringen. Und im nächsten Jahr baut Ihr ihn einfach wieder auf. Da freut sich auch das Christkind.

Teil eines Weihnachtsbaums aus Holz mit Tannenzapfen und Weihnachtsschmuck aus Bast
Praktisch: Ihr könnt Sachen ranhängen, aber auch raufstellen.

Es gibt richtig teure Bausätze für solche Bäume zu kaufen. Ich habe Summen bis 350 Euro gesehen. Es geht sicher auch noch höher. Wir haben unseren Baum – als Gemeinschaftsprojekt mit unseren Freunden – selbst gebaut und einen Bruchteil bezahlt. Ich glaube, mehr als 25 Euro kamen bei uns nicht zusammen.

Anleitung für einen Weihnachtsbaum aus Holz (zirka 1,90 m)

Material

  • Holzleisten: Die bekommt Ihr im Baumarkt. Weiches Holz genügt. Unsere haben in Länge x Breite x Höhe 2 m x 4,5 cm x 2,4 cm. Wir haben 16 Leisten verbraucht. Eine Sicherheitsleiste ist empfehlenswert, falls eine zu viele Astlöcher hat und nicht brauchbar ist. 16 Leisten ergeben vom ersten bis zum letzten „Zweig“ 1,50 m.
  • Buchenstange: 1,90 m lang, 2,40 im Durchmesser
  • Holzklotz, zirka 20 cm hoch, maximal 6,9 cm breit (für herkömmlichen Ständer)
Weihnachtsbaum aus Holz zum Dreieck gedreht
Ihr könnt die Leisten unter anderem zu einem Dreieck drehen. Das haben unsere Freunde mal probiert.

Werkzeug

  • Standbohrmaschine mit Forstnerbohrer für ein Loch mit 2,5 cm Durchmesser
  • Schraubstock
  • Japanische Zugsäge: Es geht natürlich auch jede andere Säge, aber mit diesem Modell sägt es sich wie von allein. Und auch die Schnittfläche ist sehr sauber.
  • Sandpapier
Weihnachtsbaum aus Holz zur Spirale gedreht
Wow! Letztlich haben sich unsere Freunde aber für eine Spiralform entschieden.

Und los geht’s:

Ich schicke es gleich voraus: Es wird etwas mathematisch, aber ich versuche, auf moderatem Niveau zu bleiben. Es geht gleich mit den zu kaufenden Holzleisten los. Wie viele Holzleisten Ihr übereinander legt, entscheidet natürlich über die Höhe des Weihnachtsbaumes. Ich denke, das leuchtet selbst jemandem ein, der nicht Mathematik studiert hat. Ihr kauft also einfach mehr Leisten, wenn Euer Baum höher werden soll als unser und umgekehrt.

Messt die Leisten ab und kennzeichnet die Schnittlinien mit einem Bleistift. Dann spannt Ihr die Leisten – eine nach der anderen – in einen Schraubstock und sägt Eure „Äste“. Unsere erste für ganz oben ist 4,8 cm lang. Jede weitere gesägte Leiste ist 1,2 cm länger. Unsere unterste Leiste, also der breiteste Ast, misst 80,4 cm. Schleift die Schnittflächen mit Sandpapier glatt. Dann bohrt Ihr in die Mitte jeder Leiste ein Loch. In unserem Fall haben die Löcher einen Durchmesser von 2,5 cm. Tipp: Wenn Ihr die Stange im Baumarkt kauft, nehmt eine gebohrte Leiste mit. Dann könnt Ihr gleich testen, ob sie gut über die Stange gleitet. Sie sollte aber auch nicht zu viel Spiel haben.

Damit der Baum wirklich fest in einem Tannenbaumständer hält, benötigt Ihr noch einen Holzklotz. Unser ist 20 cm hoch und 5,8 cm breit in beide Richtungen. Er hält die Stange samt „Geäst“ sehr gut. Wo sonst der Durchmesser zählt, müsst Ihr bei einer viereckigen Form die Diagonale beachten. Bei uns darf sie maximal 9,8 cm lang sein. Daher dürfen die Seiten auch maximal 6,9 cm breit sein. Mit 5,8 cm liegen wir da bestens. Welche Berechnungen dafür angestellt wurden, könnt Ihr Euch interessehalber auf dem Foto hier unten ansehen. In den Holzklotz bohrt Ihr längs auch noch ein Loch mit 2,50 cm Durchmesser. Dann befestigt Ihr ihn im Tannenbaumständer und steckt die Holzstange hinein. Dann legt Ihr die gesägten Leisten der Größe nach auf den Fußboden und steckt sie nacheinander auf die Stange. Ihr könnt mit der größten Leiste beginnen oder auch unten ein paar kurze Leisten (die müsstet Ihr dann zusätzlich sägen) übereinander setzen. In dem Fall beginnt der Baum etwas weiter oben. Das ist reine Geschmackssache.

So, und jetzt genug geschrieben. Wenn Ihr auch so einen Baum wollt, fangt einfach an. Bis Weihnachten schafft Ihr das locker.

Viel Spaß! Bei Fragen, fragt einfach.

Berechnung der maximal möglichen Diagonale
Auch Freunde der Mathematik kommen auf ihre Kosten. Hier: Berechnung der maximal möglichen Diagonale.

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